Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung zeigt Ausschnitte (ca. 60 Minuten) der ARTE Doku “Lebensschützer auf dem Vormarsch” und lädt im Anschluss zu einem Podiumsgespräch (ca. 90 Minuten) ein, um über Pro-Choice Allianzen auf EU-Ebene und internationalem Aktivismus zu diskutieren.

Die Gesprächsteilnehmer*innen:
Terry Reintke, MdEP
– Dr. Emilia Roig, Center for Intersectional Justice
– Anna Krenz, Dziewuchy Berlin
Moderation: Katrin Ohne-h Quin

Wir laden dazu ein, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, sowie weitere Ideen und Strategien zu erarbeiten, die zur Verteidigung und Verbesserung von sexueller Selbstbestimmung und freiheitlichen Werten in Europa beitragen – vor dem Hintergrund des anstehenden Europawahlkampfs und der Europawahl am 23. Mai 2019 und der Tatsache, dass rechte und national-separatistische Strömungen in der EU bereits in Anti-Choice Bündnissen im Europäischen Parlament aktiv ihre politischen Ziele vorantreiben.

#EU4choice

Uber den Film:

Pro Life – Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch
Dokumentarfilm Frankreich 2017 – Schwerpunkt: Weltfrauentag | arte

Das Recht auf Abtreibung galt in vielen westlichen Ländern als unumstößlich. Doch in den letzten Jahren wird es zunehmend infrage gestellt. Die Dokumentation legt offen, mit welchen Methoden die Abtreibungsgegner kämpfen. Das Recht auf Abtreibung wird auf unterschiedlichste Art angegriffen: offen oder versteckt, über die Gesetzgebung oder mittels öffentlicher Meinungsmache. Die Filmemacherinnen Alexandra Jousset und Andrea Rawlins-Gaston haben in Europa, Russland und den USA über die Netzwerke der neuen Abtreibungsgegner, ihre Finanzierungsquellen und Methoden recherchiert.

 

Sie hieß Valentina, und sie starb, weil ihr Ärzte die lebensrettende Abtreibung verweigerten: Was sich wie ein Drama aus vergangenen Zeiten anhört, spielte sich erst 2016 in Italien ab. Dort ist Abtreibung zwar seit 40 Jahren gesetzlich zulässig, wird aber aus ethischen Gründen von den meisten Gynäkologen nicht vorgenommen.

Wie in Italien versucht eine neue Generation von Aktivisten fast überall in Europa, die Gesetze über den legalen beziehungsweise straffreien Schwangerschaftsabbruch rückgängig zu machen oder zu umgehen. In Ungarn wurde sogar die Verfassung zugunsten dieser selbst ernannten „Lebensschützer“ geändert. In Frankreich gehören die Abtreibungsgegner der jungen Generation an. Sie kämpfen in den Medien, auf Twitter und Facebook, und ihre Zielgruppe sind die 15- bis 35-Jährigen. Bei ihrer Überzeugungsarbeit nutzen sie das volle Potenzial der sozialen Netzwerke mit ihren Kurznachrichten und Schockbildern zur Verbreitung von verzerrten Informationen.

All diese Kämpfe laufen auf EU-Ebene zusammen. Die Abtreibungsgegner haben zum Angriff auf die Festung Brüssel geblasen, wo sie intensives Lobbying betreiben – mit ebenso effizienten wie empörenden Methoden. Zur Finanzierung ihrer breit angelegten Kampagnen können die Abtreibungsgegner auf einflussreiche ausländische Sponsoren zählen, vor allem aus Russland und den Vereinigten Staaten.

Vor 70 Jahren sagte Simone de Beauvoir, man dürfe nie vergessen, dass eine politische, wirtschaftliche oder religiöse Krise genüge, um die Rechte der Frauen wieder infrage zu stellen, denn diese Rechte seien nie sicher, und die Frauen müssten ihr Leben lang wachsam bleiben. Heute bestätigt sich diese prophetische Warnung.

Selbstbestimmung über den eigenen Körper, Chancengleichheit in der Berufswelt, Ausweg aus der Gewalt und politisches Mitspracherecht – anlässlich des Weltfrauentags am 8. März widmet sich arte den Frauen und ihren Kämpfen rund um den Globus.

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