Wir sind relevant | Wir, Künstlerinnen; wir, Mütter; wir, Migrantinnen…

Wir, Künstlerinnen, sind relevant.

Gerade während COVID-19 Zeiten, verbringen viele Menschen viel Zeit zu Hause, allein, isoliert. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, viele arbeiten von zu Hause aus. Um nicht verrückt zu werden, wenden sich viele der Kunst zu – Film, Musik, bildende Kunst.

Klar, offiziell Künstlerinnen sind keine Systemrelevante Gruppe. Nun. Wenn Kultur selbstverständlich, zugänglich, frei erscheint, vergisst man, dass hinter dieser Kultur und Kunst ihre Schöpferinnen* stehen. Während der Pandemie können viele von uns nicht arbeiten, nicht kreativ sein, nicht schaffen. In schwierigen Zeiten, wenn die Wirtschaft hinkt, unsere Arbeitsplätze sind geschlossen (Kunst Galerien, Kinos, Theater, Ateliers). Wenn das Leben unsicher ist, vor allem finanziell – ist es schwierig, die Ruhe zu finden, um zu kreativ zu werden. Ist dann Kunst wichtig? Ist Kunst relevant?

Kunst ist das Gewissen der Menschlichkeit. Es ist unser Recht und unsere Pflicht als Künstlerinnen*, über schwierige Themen zu sprechen, die Menschen zum Nachdenken zu bringen. Oft können Worte verletzend sein, zu schnell gelesen, in Emotionen werden viele Worte des Hasses gesagt. Deshalb erlaubt uns manchmal ein Bild, die Realität auf eine andere Weise zu betrachten, ohne Worte.

Wir, Mütter, sind relevant.

Unsere Kinder gehen nicht zur Schule, was für viele sehr schwierig ist. Sie wollen nicht lernen, sie vermissen ihre Freunde, sie verfallen in die Sucht der Computerspiele. Und dann ertragen wir Mütter nicht nur unsere eigenen Probleme, sondern auch die Probleme der Kinder. Außerdem machen wir unentgeltlich eine Arbeit, die für uns neu ist – das Unterrichten (Home Schooling). Dies geschieht oft auf Kosten der eigenen Erwerbstätigkeit. Das heißt, wir können nicht nur nicht arbeiten und Geld verdienen, sondern machen zusätzlich zu unseren häuslichen Pflichten auch noch Arbeiten aus einer ganz anderen Branche. Manchmal wissen wir gar nicht, wie wir die Kinder trösten sollen, versprechen, dass es bald vorbei ist? Seltsame Zeiten. Zeiten der Angst, der Isolation, des Zweifels. Besonders für alleinerziehende Mütter. Für Künstlerinnen. Für Migrantinnen. Da wir, Migrantinnen, sind relevant!